Geöltes Holz schleifen

Daniel Lundgrün

October 09, 2023

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Geöltes Holz schleifen

 

 

Geöltes Holz schleifen

Es gibt verschiedenste Gründe, warum bei geöltem Holz das Schleifen erforderlich werden kann. In diesem Artikel geben wir Tipps rund um Schleifpapierkörnung, Schleifmaschinen und Co. Viel Spaß beim Lesen!

Geöltes Holz schleifen



Geöltes Holz schleifen und lackieren

Will man optimale Ergebnisse, dann sollte man sich je nach Ziel und Größe auch des Zeiteinsatzes für das Schleifprojekt bewusst sein. Stellt dieser Faktor keine Hürde dar, dann kann man sich noch langfristig an den Ergebnissen des Projekts erfreuen.

Soll nur mal eben eine Holzfläche lackiert werden? Um sicherzugehen, sollte das gewählte Holz vor dem Lackieren in einem weiteren Schritt abgeschliffen werden. Da Öl eher oberflächlich an der Holzoberfläche verbleibt, kann eine Ölschicht, je nach den verwendeten Holzarten, meistens gut mithilfe von Schleifpapier wieder abgetragen werden. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Abschleifen und Lackieren von Holz sieht so aus:

  1. Zunächst kommt grobes Schleifpapier zum Einsatz, mit dem Ziel, die Ölschicht komplett abzutragen. Beim Flächenschleifen kann ein Exzenterschleifer oder ein Schwingschleifer zum Einsatz kommen, der inzwischen auch in fast jedem Baumarkt zur Ausleihe bereitsteht.

  2. Ecken und Kanten sollten dabei nicht vernachlässigt werden. Je nach deren Beschaffenheit ist hierbei Handarbeit mit dem Schleifpapier gefragt. Aber auch entsprechende Kleinschleifgeräte hat der Handel zu bieten, mit denen sich je nach Fall die Ecken und Kanten auch gut schleifen lassen.

  3. Mit feinem Schleifpapier werden anschließend alle Flächen erneut geschliffen, um für richtig glatte Oberflächen zu sorgen. Abstehende Holzfasern sind tabu! Ist alles in Ordnung, muss der Schleifstaub entfernt werden. Flächen, Ecken und Kanten können zunächst grob mit einem kleinen Handbesen und anschließend mit einem leicht angefeuchteten Tuch gereinigt werden.

  4. Das Lackieren folgt als nächster Schritt. Ein Naturharzlack auf Ölbasis ist hierbei besonders empfehlenswert. Warum das? Weil dieser Lack sehr gut haftet und das sogar, falls die Ölschicht nicht zu 100 Prozent durch das Schleifen entfernt worden ist.

  5. Lacke sollten immer entlang der Holzmaßerung aufgetragen werden. Ein Anstrich quer zur Maserung sollte unbedingt vermieden werden und das bereits bei einem eventuellen Voranstrich zur Grundierung. Für den Voranstrich eignen sich entsprechende Produkte aus dem Fachhandel oder verdünnte Lacke. Zu beachten ist außerdem, dass der Lack gleichmäßig aufgetragen werden sollte.

Infografik geöltes Holz schleifen

Gelaugtes und geöltes Holz lackieren (ohne Schleifen)

Soll eine gelaugte Holzoberfläche mit einem Klarlack versehen werden, geht das auch ohne vorheriges Schleifen. Das Laugen hat den Vorteil, dass die durch das Laugen besonders betonte Holzmaserung auch nach dem Lackieren noch gut erhalten bleibt. Würde man das Holz abschleifen, ginge dieser Effekt verloren, es sei denn, im Anschluss an den Schleifprozess würde ein nochmaliges Laugen erfolgen. Bevor der Lack allerdings aufgetragen wird, muss die Oberfläche des Holzes absolut sauber sein und auch eine Kenntnis über die Ölbeschichtung ist hilfreich, da nicht alle Holzöle überlackierbar sind.

Niemals sollten die gelaugten und geölten Oberflächen mit Acryllack überstrichen werden. Für das beste Haftergebnis sollte Naturharzlack auf Ölbasis zum Einsatz kommen. Ob ein Lack für eine geölte Holzfläche verwendbar ist, dazu berät im individuellen Fall am besten ein Fachmann. Nachdem die Entscheidung auf einen bestimmten Lack gefallen ist, kann das Auftragen auf dem schon weiter oben beschriebenen Weg vorgenommen werden. Der Abschleifvorgang bleibt jedoch erspart.

So werden Holzoberflächen richtig glatt

Eine Richtline bei der Auswahl des geeigneten Schleifpapiers lautet: je rauer die Holzoberfläche, desto grober das erforderliche Schleifpapier. Die auf der Schleifpapierrückseite angegebene Zahl zeigt den Feinheitsgrad an, der umso feiner ist, je höher die angegebene Zahl ist. Für das Glätten kommt am besten eine Körnung von 100 oder 120 zum Einsatz und bei einer schon vorhandenen Glattheit der Oberfläche empfiehlt sich Körnung 180. Auch Schleifblocks sind einsetzbar. Die Schritte im Folgenden geben eine hilfreiche Übersicht zum Ablauf.

  1. Gehe beim Schleifen der Oberfläche in Richtung der Holzmaserung vor, um keine Kratzer zu riskieren. Das Schleifpapier kannst du hierbei um einen Schleifklotz (beispielsweise aus Kunststoff oder Kork) legen und unter gleichem Druck längere Bahnen zurücklegen. Dabei ist zu beachten, den Schleifstaub regelmäßig vom Holz zu entfernen (am einfachsten durch Saugen). Das Schleifpapier kann mehrfach zur Anwendung kommen, was auch für Schleifblocks gilt.

  2. Erscheint die Holzoberfläche glatt genug? Trotzdem sind eine Menge Holzfasern noch nicht abgeschliffen. Sie wurden lediglich fest gegen die Oberfläche gedrückt, aber lassen sich mithilfe von Feuchtigkeit aufrichten, wodurch die Holzoberfläche nach dem Trocknen Rauheit bekommt. Dieser Effekt lässt sich durch einen feuchten Lappen erreichen. Ist das nötig? Ja, für den nötigen Feinschliff gehört dies dazu.

  3. Anschließend kommt das nächstfeinere Schleifpapier oder der entsprechende Schleifblock zum Einsatz. Auch hier ist das Ziel eine glatte Oberfläche und das erneute Wässern folgt. Wann dieses Wechselspiel abgeschlossen ist? Wenn das feinste Schleifpapier oder der entsprechende Schleifblock erreicht ist.

  4. Dem Schleifen mit der feinsten Körnung folgt kein Wässern mehr. Lediglich der Schleifstaub wird mit einem weichen Lappen abgetragen und Bürste oder Sauger sollten anschließend noch für ein staubfreieres Ergebnis zum Einsatz kommen.

Holz manuell schleifen oder mit der Schleifmaschine arbeiten?

Holz lässt sich im Grunde relativ gut mit der Hand schleifen. Ein Schleifklotz (Kunststoff oder Holz) kann für mehr Gleichmäßigkeit und einen höheren Druck sorgen. Geht es nicht ausschließlich um einen Feinschliff, sondern um eine Möbelrestauration oder um eine Arbeitsplattenausbesserung, kann das Schleifen richtig anstrengend werden.

Für größere Projekte eignet sich daher der Einsatz einer Schleifmaschine, mit der sich Kraft und Zeit sparen lässt. Auch das Ergebnis kann im Vergleich sehr unterschiedlich sein. Größere Möbelstücke können besonders nach dem Polieren und mit neuen Lackschichten kleinste Ungenauigkeiten im Gegenlicht zutage treten lassen. Auch mit maschineller Unterstützung kann außerdem beispielsweise eine Holztreppenrenovierung noch aufwendig genug sein. Daher folgt ein kurzer Überblick über Elektrowerkzeuge zum Schleifen größerer Holzflächen:

  • Schwingschleifer: Die starre Gerätschleifplatte arbeitet, wie der Name schon sagt, mit hohen Schwingungen und ermöglicht einen sehr feinen Schliff bei einer geringen Abtragsleistung. Es sind rechteckige oder dreieckige Schleifplatten im Handel erhältlich.

  • Exzenterschleifer: Auch er setzt Schwingungen ein und darüber hinaus rotiert eine runde Schleifplatte, was zu einem sehr feinen Schliff bei einer hohen Abtragsleistung führt.

  • Bandschleifer: Wie der Name schon vermuten lässt, kommt ein Endlosband zum Einsatz. Die Qualität des Schleifens ist mittel bis grob, bei einer hohen Abtragsleistung. Naturhölzer können quer oder längst der Richtung ihrer Fasern bearbeitet werden. Eine Unterkategorie sind die Varioschleifer, die auch schwer zugängliche Flächen wie beispielsweise Innenkanten oder Ecken schleifen, was sonst eher ein Problem darstellt.

  • Winkelschleifer: Beim diesem Gerät rotiert eine runde Schleifplatte. Eine sehr hohe Abtragsleistung bei grober Schleifqualität kann erreicht werden, aber die dabei entstehende Wärme lässt als Einsatzbereich eher Werkstofftrennungen als vorrangiges Einsatzgebiet zu.

Diese Schleifmittel werden benötigt

Fällt die Entscheidung gegen eine Maschine, können Schleifschwämme, Schleifpapiere oder Schleifvliese zum Einsatz kommen. Schleifpapier auf einer Schleifscheibe oder einem -klotz ist eher für Arbeiten in der Ebene geeignet, während mit Schwämmen und Vliesen auch Rundungen gut geschliffen werden können.

Aber welches Schleifpapier sollte am besten für Holz verwendet werden? Das ist von der Körnung abhängig. Diese gibt an, wie groß die Schleifkörner sind und wie viele es gibt. Diese bestehen aus Korund oder Siliziumkarbid und sind auf einem Gewebe befestigt. Es gilt allgemein: Eine große Körnungszahl steht für ein feines Schleifmittel.

  • Feinschliff: Dafür eignet sich eine Körnung ab 180 aufwärts. Zum Einsatz kommen diese Schleifpapiere zum Glätten von Holzoberflächen, die anschließend geölt oder gewachst werden und daher offenporig bleiben können.

  • Zwischenschliff: Dafür bietet sich eine Körnung von 80 bis 180 an. Das Holz wird im Anschluss an den Grobschliff geglättet oder alte Farbschichten werden entfernt.

  • Grobschliff: Dafür eignet sich eine Körnung zwischen 40 und 80. So lassen sich tiefe Kratzer oder Dellen ebnen.

Alle drei Schliffe nacheinander führen bei der Holzbearbeitung zum besten Resultat.

Tipps, um Holz richtig zu schleifen

Hier kommen gesammelt die Grundsätze zur Holzbearbeitung.

1. Die Körnung des Schleifmittels dem Zweck entsprechend anpassen

2. Ein passendes Schleifgerät verwenden

3. Holzstruktur beim Schleifen beachten

4. Schleifstaub regelmäßig entfernen

5. Oberfläche auf Unebenheiten prüfen

6. Das Holz zwischen den Schliffen wässern

FAQ

Es folgen offene Fragen rund um das Thema Holz und Schleifen.

Kann man geöltes Holz schleifen?

Ja, das geht und ist auch ratsam, bevor die Oberfläche einer neuen Behandlung unterzogen wird.

Welches Schleifpapier eignet sich für geöltes Holz?

Das kommt darauf an, in welcher Schleifphase man gerade ist. Von Feinschliff bis Grobschliff ist alles möglich.

Kann man einen geölten Tisch abschleifen?

Ja und das ist sogar notwendig, bevor man mit der Auffrischung beginnen kann.

Wie bekommt man geöltes Holz wieder heller?

Es gibt Wege dafür, aber davon ist eher abzuraten.

Fazit

Der Schleifprozess ist mitunter eine längere Angelegenheit, da er über mehrere aufeinander abgestimmte Zwischenschritte läuft. Daher ist es gut, die richtigen Schleifmittel und Schleifmaschinen für das individuelle Vorhaben zu kennen. So lässt sich Arbeit und Zeit sparen und die Ergebnisse positiv beeinflussen.

Noch ein Tipp am Rande: Auch Flecken lassen sich wegschleifen. Aber Flecken einfach entfernen kann auch anders aussehen.

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