Holztisch-Pflege – so bleibt der Glanz lange erhalten
Laut einer Statistik produzierte die Möbelindustrie im Jahr 2021 in Deutschland vorwiegend Küchenmöbel aus Holz. Verwunderlich ist das nicht, denn Holz schafft bekanntlich eine besonders stilvolle und gemütliche Atmosphäre in Wohnräumen. Die Möglichkeiten, mit Holz ein Zimmer zu gestalten, sind dabei sehr vielfältig.
Oft entscheiden sich Menschen für einen Esstisch aus Massivholz. Damit ist es allerdings noch nicht getan, denn damit dieser seinen Glanz behält, muss er richtig gepflegt werden. In diesem Artikel verraten wir dir, wie du das mit deinem Holztisch am besten machen kannst und was es dabei unbedingt zu beachten gibt.
Verschiedene Holzarten auf einen Blick
Möbel aus Holz bringen Natürlichkeit in den Raum – das gilt besonders auch für Tische. An ihnen setzen wir uns zusammen, essen, trinken und reden miteinander. Ein Holztisch sorgt dabei für eine angenehme Atmosphäre.
Die Art des Holzes sollte so gewählt werden, dass sie zur restlichen Inneneinrichtung passt und den eigenen Vorstellungen von einem schönen Möbelstück entspricht. Dabei überzeugen verschiedene Holzarten mit spezifischen Eigenschaften, auf die wir nun näher eingehen werden.
Nussbaum
Möbel aus Nussbaumholz sind bereits seit vielen hundert Jahren beliebt. Das liegt zum einen an der äußerst edlen Optik, welche durch die dunkle Farbe des Holzes sowie die individuelle Maserung entsteht. Dadurch weist jedes Möbelstück aus Nussbaum eine exklusive Form und Zeichnung auf. Nussbaummöbel wirken lebendig und wecken schnell das Interesse ihrer Betrachter.
Für die Herstellung von Möbeln aus Nussbaum wird vorrangig Holz von europäischen und amerikanischen Walnussbäumen verarbeitet. Es hat den Vorteil, dass es sich sehr gut bearbeiten lässt. So überzeugt es beispielsweise durch eine gute Verleimbarkeit und ist zum Dampfbiegen geeignet. Für den Möbelbau verarbeitet man vorrangig das Kernholz des Nussbaums. Sein Splintholz ist dafür zu unbeständig.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Möbeln aus Nussbaumholz haben diese meist einen höheren Anschaffungspreis. Allerdings halten sie auch besonders lange.
Eiche
Unter den Echtholzmöbeln sind die aus Eichenholz seit langem besonders beliebt. Das liegt zum einen an der besonderen Optik durch eine gleichmäßige Maserung, zum anderen aber auch an den angenehmen Farbtönen von gräulich-gelb bis gelb-braun. Eichenholz gilt darüber hinaus als besonders witterungsbeständig. Kombiniert werden kann das Holz sowohl mit modernen als auch mit rustikalen Einrichtungsstilen.
Eichenbäume werden in der Natur oft viele tausend Jahre alt. Das merkt man auch ihrem Holz an, denn Echtholzmöbel aus massiver Eiche halten besonders lang. Weitere Vorteile sind, dass das Holz sehr hart und formstabil ist und dass es sich um einheimische Bäume handelt. So müssen keine langen Produktionswege zurückgelegt werden.
Einziger Nachteil kann sein, dass Eichenholz vergleichsweise teuer ist. Doch auch das wird durch die lange Haltbarkeit wieder ausgeglichen.
Weitere Holzarten
Daneben sind jedoch viele weitere Holzarten zur Möbelherstellung geeignet. Sie alle weisen unterschiedliche Eigenschaften und Vorteile auf. Diese Holzarten sind üblich:
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Ahorn
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Buchenholz
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Kiefernholz
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Mahagoni
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Pinienholz
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Sheesham
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Akazienholz
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Kirschbaum
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Mangoholz
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Rattan
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Teak
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Zwetschgenholz
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Birkenholz
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Fichtenholz
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Palisanderholz
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Rubberwood
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Walnuss
Wie reinigt und pflegt man Holztische?
Um lange Freude an einem rustikalen Holztisch zu haben, sollte man diesen regelmäßig pflegen und reinigen. Zwar müssen nicht alle Schönheitsmakel, die mit der Zeit auftreten, ein Problem darstellen – manche Menschen lieben gerade diese Spuren, die dem Tisch Leben einhauchen und von vergangenen Tagen erzählen. Allerdings ist es wichtig, bestimmte Pflegemaßnahmen zu ergreifen. So behält das edle Holzmöbel seine tolle Optik.
Schutz vor Feuchtigkeit und Temperatur
Damit der Holztisch lange unversehrt bleibt, sollte er möglichst an einem geeigneten Ort im Raum aufgestellt werden. Ein Platz direkt an Heizkörpern oder dem Kamin ist ungeeignet, da Holz durch trockene Heizungsluft, zu hohe Raumtemperatur und vor allem aufgrund diesbezüglicher Schwankungen quellen oder schwinden kann. Dies wiederum hat nicht selten Schwund, Verzug oder sogar feine Haarrisse zur Folge.
Doch auch ein zu kühler Raum oder starke Luftfeuchtigkeit können dem Holztisch schaden. Empfehlenswert ist stattdessen eine Luftfeuchtigkeit von 45 Prozent bis 60 Prozent. Diese Werte sind auch für uns Menschen ideal. Am besten ist eine Raumtemperatur von 20 °C bis 24 °C für Holzmöbel.
Einwirkung von Licht
Durch starkes Licht kann Holz seine Farbe verändern. Vor allem Sonnenlicht stellt eine Gefahr dar, zum Teil aber auch Halogenlicht. Die meisten Holzarten dunkeln durch UV-Strahlung nach, andere können wiederum rötlich oder gelbstichig werden.
Der neue Holztisch sollte deswegen nicht an einen Ort gestellt werden, an dem er starken Lichtquellen ausgesetzt ist. Möchtest du deinen Tisch am Fenster platzieren, solltest du darauf achten, bei starker Sonneneinstrahlung die Jalousien oder Vorhänge zuzuziehen.
Pflege von lackierten Oberflächen
Lackierte Tische lassen sich besonders einfach reinigen, da ihre Oberfläche versiegelt ist. So können weder Verschmutzungen noch Flüssigkeiten ins Innere des Holzes gelangen. Stattdessen musst du sie nur mit einem Lappen abwischen, damit sie wieder in altem Glanz erstrahlen.
Um einen Tisch mit lackierter Oberfläche regelmäßig zu pflegen, musst du folglich nichts anderes tun, als ihn mithilfe eines feuchten Lappens aus Baumwolle abzuwischen. Sollten die Verschmutzungen hartnäckig sein, kann durchaus etwas Seife zum Einsatz kommen. Der Lappen sollte allerdings nie ganz nass sein und im Nachhinein muss die Oberfläche gut trocken gewischt werden.
Solltest du einmal Flüssigkeiten auf deinem lackierten Tisch verschütten, ist das nicht so schlimm – solange du sie zügig wieder aufwischst. Mit der Zeit können unscheinbare Risse im Lack auftreten, durch die stehende Flüssigkeit bis zur Holzoberfläche vordringt. Letztlich entstehen dadurch Flecken, die man nur durch erneutes Lackieren beseitigen kann, wobei die alte Lackfläche vorher abgeschliffen werden muss.
Behandlung von geölten Oberflächen
Eine geölte Oberfläche verhindert ebenfalls, dass Schmutz und Flüssigkeiten eindringen können, dennoch werden dabei die Holzporen nicht dauerhaft verschlossen. Für die Pflege von geölten Oberflächen sollte ein trockenes oder etwas feuchtes Tuch zum Einsatz kommen. Starke Verschmutzung kannst du auch mithilfe einer milden Seifenlauge entfernen.
Wichtig ist auch hierbei, dass du deinen Tisch danach immer abtrocknest und die Tücher bei der Reinigung ausschließlich in Richtung der Maserung führst. Scharfe Reinigungsmittel oder Scheuermittel sollten nicht verwendet werden. Auch auf geölten Tischen sind verschüttete Flüssigkeiten am besten sofort aufzuwischen, damit es gar nicht erst zu Schäden an der Holzoberfläche kommt.
Regelmäßiges Nachölen des Tisches
Da Öl mit der Zeit in die Oberfläche des Tisches einziehen und sich somit verflüchtigen kann, sollte ein auf die Art behandelter Tisch regelmäßig nachgeölt werden. Dadurch bleibt er dauerhaft widerstandsfähig gegen Schmutz und Flüssigkeiten. Bevor du damit beginnen kannst, solltest du den Tisch unbedingt säubern, abwischen und sicherstellen, dass er danach trocken ist. Erst dann kannst du damit beginnen, die Tischplatte mit einem sogenannten Schleifvlies zu bearbeiten.
Durch dieses spezielle Vlies werden Unreinheiten und unscheinbare Ränder abgetragen. Dass dabei eine leichte Staubschicht entsteht, ist normal. Allerdings solltest du diese mit einem trockenen, weichen Tuch aus Baumwolle entfernen.
Im nächsten Schritt tränkst du ein weiteres weiches Baumwolltuch mit Holzöl, das du gleichmäßig auf der gesamten Fläche aufträgst. Es ist wichtig, dass du nicht zu viel Öl benutzt und es auch gut verteilst, da andernfalls unschöne Flecken auf dem Holzmöbel zurückbleiben könnten.
Überschüssiges Öl kannst du im Anschluss gut mit einem trockenen Tuch entfernen. Bei diesen Arbeiten ist es wichtig, immer in Richtung der Maserung zu arbeiten, damit keine Schlieren oder Flecken entstehen. Das Öl muss am Ende für 24 Stunden einwirken, bevor du deinen Tisch wieder wie gewohnt verwenden kannst.
Vermeiden von Kratzern und Dellen im Holz
Ein Holztisch mit vielen Kratzern und Dellen kann zwar urig wirken, allerdings passt das längst nicht zu jeder Inneneinrichtung. Damit der Tisch so lange wie möglich in einwandfreiem Zustand bleibt, solltest du Beschädigungen durch scharfe Gegenstände so gut es geht vermeiden. Am besten geht das mit einer schönen Tischdecke, Tischläufern oder Platzdecken.
FAQ: Holztisch-Pflege
Die richtige Holzpflege eines Tisches ist wichtig. Nur so behält das Holzmöbel seine ausgezeichnete Qualität. Doch welches Öl ist eigentlich für Holztische am besten geeignet und wie oft muss man einen solchen Tisch überhaupt ölen? Diese und andere Fragen beantworten wir hier.
Wie pflegt man einen Echtholztisch?
Zur Reinigung und Pflege eines Echtholztisches reicht in der Regel ein trockenes oder etwas angefeuchtetes Mikrofasertuch aus. In keinem Fall solltest du aggressive Reinigungsmittel verwenden, weil diese der Oberfläche eher schaden könnten. Bei starker Verschmutzung empfehlen wir stattdessen etwas verdünnte Seife.
Welches Öl ist das beste für Holztische?
Um einen Holztisch zu pflegen, kann man verschiedene Öle verwenden. Gut geeignet sind Universalöl, Leinöl oder Leinölfirnis, Walnussöl und Hartöl. Diese Öle haben lange Trockenzeiten und das Holz muss vor dem Auftrag abgeschliffen werden. Weiterhin kommen Tungöl, Mohnöl oder verschiedene Mischöle infrage.
Wie oft muss ein Holztisch geölt werden?
Im ersten Jahr sollten Holzmöbel noch alle paar Monate geölt werden. Danach reicht es jedoch aus, sie nur noch ein- bis zweimal im Jahr einzuölen.
Wie öle ich meinen Holztisch?
Wichtig ist, dass du deinen Tisch aus Naturholz zuerst mit einem leicht feuchten Tuch reinigst. Danach muss die Oberfläche mit einem Schleifvlies bearbeitet werden. Erst dann kannst du das Öl auf der Tischplatte auftragen, es einziehen lassen und eventuell noch eine zweite Schicht auftragen. Abschließend muss der Holztisch trocknen.
Fazit – lange Haltbarkeit dank der richtigen Pflege
Holztische bestechen nicht nur durch ihr rustikales Erscheinungsbild, sondern bringen auch jede Menge weitere tolle Eigenschaften mit. Damit ein Holztisch jedoch so lange wie möglich hält, ist die richtige Reinigung und Pflege unumgänglich. Achte darauf, dass du deinen Holztisch nicht mit aggressiven Reinigungsmitteln bearbeitest, sondern stattdessen auf milde Seifen zurückgreifst.
Ist der Tisch geölt, solltest du ihn regelmäßig nachölen. Andernfalls könnte es durch Nässe oder Schmutz zu Beschädigungen der empfindlichen Oberfläche kommen.