Die eigene Sauna im Keller oder im Garten gilt vielen als Inbegriff der privaten Wellness-Oase. Ein Ort der Ruhe, an dem man dem Alltag entflieht. Im Zentrum dieses Refugiums steht der Saunaofen – ein technisches Gerät, das per Knopfdruck Temperaturen von 80 bis 100 Grad Celsius erzeugt. Diese enorme Heizleistung, kombiniert mit dem Betrieb in einer Holzumgebung, wirft unweigerlich Fragen zur Sicherheit auf. Doch während die Sorge vor Bränden historisch berechtigt war, hat die moderne Technik die Risiken drastisch minimiert. Heutige Elektro-Saunaöfen sind Hightech-Produkte, deren wichtigste Aufgabe neben dem Heizen die permanente Selbstüberwachung ist.
Der zweifache Schutz vor dem Kollaps
Die größte Gefahr in einer Sauna ist unkontrollierte Hitze. Ein Defekt am Thermostat könnte theoretisch dazu führen, dass der Ofen unaufhörlich weiterheizt, bis brennbare Materialien in der Kabine Feuer fangen. Um dieses Szenario zu verhindern, ist ein hochwertiger Elektro-Saunaofen heute mit einem redundanten, also doppelten, Schutzsystem ausgestattet.
Das erste System ist das Betriebsthermostat. Es ist für den normalen Gebrauch zuständig und regelt die gewünschte Temperatur, indem es die Heizstäbe je nach Bedarf ein- und ausschaltet. Fällt dieses Thermostat aus – etwa durch einen technischen Defekt – greift die zweite, entscheidende Barriere: der Sicherheitstemperaturbegrenzer (STB).
Der STB ist ein separater Fühler, der unabhängig vom Betriebsthermostat arbeitet. Er misst permanent die Temperatur im Ofen oder direkt darüber. Überschreitet die Hitze einen kritischen, fest eingestellten Grenzwert (meist weit über 100 Grad Celsius), löst der STB aus und kappt die Stromzufuhr zu den Heizstäben komplett. Wichtig dabei: Ein ausgelöster STB muss meist manuell – oft durch einen Techniker oder nach einer Abkühlphase per Knopfdruck – zurückgesetzt werden. Dies stellt sicher, dass die Ursache für die Überhitzung gefunden wird, bevor der Ofen wieder in Betrieb geht.
Wenn die Zeit abläuft
Eine weitere, oft unterschätzte Gefahr ist der menschliche Faktor: die vergessene Sauna. Moderne Steuereinheiten, ob direkt am Ofen (interne Steuerung) oder als separates Element an der Wand (externe Steuerung), verfügen zwingend über eine automatische Begrenzung der Heizzeit. Üblicherweise schalten sich die Öfen nach einer voreingestellten Maximaldauer, oft sechs oder zwölf Stunden, von selbst ab. Diese Zwangsabschaltung verhindert, dass ein Ofen tagelang unbemerkt durchläuft, falls man nach dem Saunagang vergisst, ihn zu deaktivieren. Hochwertige externe Steuerungen bieten zusätzlich oft eine "Kindersicherung" oder eine Sperre des Tastenfeldes, damit die Einstellungen nicht versehentlich verändert werden können.
Geprüfte Sicherheit statt bloßem Versprechen
Beim Kauf eines Saunaofens ist der Blick auf die Prüfsiegel von zentraler Bedeutung. Das CE-Zeichen ist dabei eine Mindestanforderung innerhalb der EU. Es ist jedoch oft eine Eigendeklaration des Herstellers, dass die europäischen Normen eingehalten wurden.
Wer auf Nummer sicher gehen will, achtet auf Zertifikate unabhängiger Prüfinstitute, wie das VDE-Zeichen (Verband der Elektrotechnik) oder das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit), die oft durch den TÜV vergeben werden. Diese Siegel bestätigen, dass der Ofen rigorose Tests zur elektrischen Sicherheit, zur thermischen Belastbarkeit und zur Funktion der Schutzmechanismen bestanden hat.
Der größte Risikofaktor: die Installation
Die fortschrittlichste Technik ist nutzlos, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Experten sind sich einig, dass die häufigste Ursache für Probleme nicht der Ofen selbst ist, sondern Fehler bei der Installation. Ein Elektro-Saunaofen ist ein Starkstromgerät und darf ausschließlich von einer zertifizierten Elektrofachkraft angeschlossen werden. Falsch dimensionierte Kabel oder fehlerhafte Anschlüsse können zu Überhitzung der Leitungen und Schwelbränden führen.
Ebenso wichtig ist die Einhaltung der Sicherheitsabstände. Jeder Hersteller definiert präzise, wie viel Abstand der Ofen zu den Wänden, zur Decke und zu den Saunaliegen haben muss. Diese Abstände sind für die Luftzirkulation (Konvektion) und den Brandschutz unverzichtbar. Werden sie unterschritten, droht ein Hitzestau, der die Holzwände verkohlen oder entzünden kann. Auch die Saunasteine müssen korrekt und locker geschichtet werden, damit die Luft zirkulieren kann und die Heizstäbe nicht überhitzen.
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