Tisch ölen
Tische stellen meist den Blickfang des Raumes dar. Damit ein Echtholztisch auch über viele Jahre hinweg ein positiver Blickfang bleibt, bedarf es dessen Pflege. Auch ein gewisser Schutz vor Schrammen oder Flecken ist möglich. Wie? Regelmäßiges Ölen bietet die Grundlage. Was es diesbezüglich genauer zu beachten gibt, wird in diesem Artikel behandelt.
Welche Tische benötigen eine Ölbehandlung?
Eine Tischplatte aus Massivholz macht ganz schön was her. Die natürliche Struktur des Tisches kann ein Highlight für den gesamten Raum bilden und ihn somit optisch aufwerten. Um diesen Zauber zu erhalten, muss im Gegensatz zu bereits gewachsten oder lackierten Holztischen öfter nachgearbeitet, beziehungsweise erneuert, werden.
Vorbehandelte oder noch unbehandelte Möbel ölen ist nicht nur eine Entscheidung in Bezug auf die Optik. Auch die Schutzfunktion ist ein Pluspunkt. Ob Spritzer durch Fett, ob verschüttete Flüssigkeiten oder Kratzer: Die Tischplatte bekommt eine Art Schutzfilm. Einmal aufgetragen, ist jedoch nicht für immer Ruhe. Das Möbelstück sollte regelmäßig geölt werden, da sonst eine fleckige und/oder raue Tischplatte die Folge ist. Das Ergebnis der Mühe ist, dass Feuchtigkeit sich nicht im Holz verewigen kann und Ränder oder Flecken hinterlässt.
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Den richtigen Zeitpunkt erkennen: Wann der Esstisch eine Ölpflege benötigt
Fühlt sich die Tischplatte beim Darüberfahren mit der Hand rau an oder sind die offenen Poren des Holzes sichtbar, dann sind dies untrügliche Zeichen, die auf den Bedarf an neuem Öl hinweisen. Auch vor Beginn des Heizzeitraums und nach dessen Ende sollten Tischplatten geölt werden. Ansonsten weisen darüber hinaus Ränder und Flecken darauf hin, dass ein erneutes Ölen notwendig ist.
Das perfekte Öl für den Tisch: Auswahlkriterien
Ein schichtbildendes Öl ist die perfekte Wahl, um einen Holztisch optimal zu schützen. Ein Beispiel dafür ist Hartwachsöl. Die beliebten Holzarten (Eiche, Birke, Fichte und Co.) für den Innenbereich werden so beständiger gemacht. Ob der berühmte Fleck vom Morgenkaffee oder Haushaltschemikalien: Die Tischplatte wird deutlich widerstandsfähiger.
Als Alternative zum Hartwachsöl kommt auch ein Arbeitsplattenöl infrage. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass gängige Arbeitsplattenöle geringere Schichten bilden und stattdessen aufgrund ihrer Dünnflüssigkeit tief in das Möbelstück eindringen können.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Tisch ölen
Die fünf folgenden Punkte geben wichtige Anhaltspunkte, was beim Ölen des Lieblingsmöbelstückes zu beachten ist.
1. Reinigen
Zunächst muss der Tisch von allen eventuellen Verunreinigungen gereinigt werden, wobei lediglich ein angefeuchtetes Tuch verwendet werden darf. Auf keinen Fall sollte das Tuch nass sein und vor dem Beginn des eigentlichen Ölens muss das Holz wieder komplett durchgetrocknet sein.
2. Anschleifen
Vor dem Auftragen des Öls gibt es außerdem noch einen Zwischenschritt: Kleine Unebenheiten und gegebenenfalls auch Flecken sollten abgeschliffen werden. Ein Schleifpad kann hierbei zum Einsatz kommen und es sollte mit der Holzwuchsrichtung gearbeitet werden.
Ist der Holztisch bereits lackiert worden, muss das Schleifen sogar bis zum Rohholz vorgenommen werden. Andernfalls kann das nachfolgend aufgetragene Öl nicht richtig einziehen. Nach dem Schleifvorgang sollte das Möbelstück mit einem trockenen Baumwolltuch abgerieben werden, um Schleifrückstände zu entfernen.
3. Öl auftragen
Anschließend kann das für das Ölen von Holzmöbeln geeignete Öl in einer dünnen Schicht in Faserrichtung aufgetragen werden. Zu Beginn kann beispielsweise die Holztischunterseite geölt werden und sich anschließend die Arbeitsfläche vorgenommen werden. Ein Pinsel bietet sich für das Auftragen dünner Ölschichten besonders an, aber manche Menschen bevorzugen auch fusselfreie Baumwolltücher.
4. Zweite Schicht Öl auftragen
Das einfache Auftragen kann ausreichend sein, aber zur Sicherheit sollte eine zweite Schicht zur Erhöhung der Beständigkeit aufgepinselt werden. Bevor diese zweite Schicht angelegt wird, sollten zirka 20 bis 30 Minuten vergangen sein. Dann kann das Schleifpad zur Öleinarbeitung genutzt werden, bevor die nächste Schicht aufgetragen wird. Überschüssiges Öl kann anschließend mit einem fusselfreien Baumwolltuch entfernt werden.
5. Trocknen
Grob können drei bis fünf Stunden angesetzt werden, bis der Holztisch getrocknet ist. Komplett belastungsfähig ist die Tischoberfläche wieder nach zwei oder drei Tagen. Wichtig ist, dass das Holzöl ganz durchgetrocknet ist. Ist dies nicht der Fall, kann ein unschöner Geruch auftreten oder die Holztischoberfläche kann kleben.
Pflegeintervalle: Wie oft ist eine Ölbehandlung nötig?
Eine grobe Empfehlung lautet, Echtholztische zwei oder dreimal jährlich zu ölen. Aber je nach dem Grad der Beanspruchung kann das Nachölen auch häufiger angeraten sein. Ist der Tisch gut geölt, ist er robust und resistent gegen Flüssigkeiten. Ein häufigeres Öl macht den Holztisch resistenter im täglichen Gebrauch und daher ist beim Ölen lieber häufiger als zu selten angesagt.
FAQ
Weitere Fragen rund um das Ölen des Holztischs werden im Folgenden betrachtet.
Wie ölt man einen Esstisch?
Für das Ölen des Esstischs braucht es neben dem geeigneten Öl und einem Pinsel oder einem fusselfreien Baumwolltuch vor allem Zeit. Mit der Unterseite sollte begonnen werden, bevor die Tischoberfläche an der Reihe ist.
Welches Öl für Holztische?
Es empfiehlt sich ein Hartwachsöl oder ein Arbeitsplattenöl zu verwenden. Beide sind etwas unterschiedlich in der Handhabung und daher nach den eigenen Vorlieben zu wählen.
Wie oft Tischplatte ölen?
Grundsätzlich lautet der grobe Richtwert zwei bis dreimal jährlich zum Öl zu greifen. Wird der Tisch jedoch stark beansprucht, kann es sein, dass das Pflegeritual in kürzeren Abständen erfolgen sollte, um noch lange die Freude am Möbelstück zu erhalten.
Fazit
Echtholztische können das Highlight eines Raumes sein und sollten daher auch die entsprechende Pflege erfahren, um langfristig ansehnlich und geschützt zu sein. Auch wenn dieser Tisch zunächst sehr massiv wirken kann, kann dieser beispielsweise durch Flüssigkeiten angegriffen werden. Das Ölen des Tisches ist hier eine gute Möglichkeit, um den Zeichen der Zeit zu trotzen.
Wie oft das Nachölen notwendig ist, welche Art von Öl in Betracht kommt und wie das Öl Schritt für Schritt eingearbeitet wird, darüber hat dieser Artikel einen Überblick gegeben. Manche Fragen erfordern eine individuelle Antwort, weil der Tisch im Zwei-Personen-Haushalt nun einmal ganz anders genutzt wird, als wenn eine vierköpfige Familie das Möbelstück auf eine tägliche Belastungsprobe stellt.
Daher können die hier aufgeführten Tipps als Anhaltspunkte dienen, aber individuelle Anliegen besser durch einen Fachmann oder eine Fachfrau im persönlichen Kontakt geklärt werden. Viel Freude an dem Lieblingsmöbelstück und bei dessen regelmäßiger Pflege!