Holz ist ein beliebter Werkstoff, der vorzugsweise für Möbel, wie Tische, Schränke und Betten, verwendet wird. Da es Holz in so vielen zahlreichen Ausführungen, Farben und Mustern gibt, lassen sich damit die unterschiedlichsten Einrichtungsstile umsetzen – von klassisch über ausgefallen bis hin zu modern. Das Besondere dabei: Jedes Holzstück stellt ein Unikat dar, also etwas, das es so kein zweites Mal gibt.
In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Maserungen von Holz ein und zeigen Ihnen, wie Sie diese in Ihrem eigenen Wohnraum am besten zur Geltung bringen.
Warum hat Holz eine Maserung?
Die Maserung stellt für viele Menschen das optisch schönste Merkmal von Massivholz dar. Sie bildet die Jahresringe auf einem zurechtgeschnittenen Stück Holz ab und gibt somit Aufschluss darüber, wie der Baum mit seinen Ästen gewachsen ist. Sofern der Baum für längs gesägt wird, sind die Ringe parallel auf dem Brett. Daneben ist der horizontale Schnitt beliebt. So ein geschnittenes Holz wird auch als Stirnholz bezeichnet. Auf ihm sind die Maserungen sogar als Jahresringe in runder Form sichtbar.
Stirnholz eignet sich besonders zur Herstellung von Parkett oder für Schneidebretter – nicht allein wegen seiner Optik, sondern auch aufgrund seiner Härte.
Welche Holzmaserungen gibt es?
Bei der Holzmaserung lassen sich verschiedene Arten unterscheiden, wie im Folgenden beschrieben:
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fein- oder grobkörnige Maserung: Beim Vergleich verschiedener Holzarten fällt auf, dass manche Hölzer glatter sind als andere. Das hängt unmittelbar mit der Maserung des Holzes zusammen, da die Textur durch Größe und Variation der Längszellen des Holzes, sowie durch deren Anordnung beeinflusst wird. Weiterhin sind die Anordnung und die Größe der Poren ausschlaggebend für die Textur von Holz. Merken sollten Sie sich: Die Maserung ist umso feiner, je kleiner die Zellen sind.
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gerade und gebogene Maserung: Eng miteinander verbunden sind die Maserung und die Festigkeit von Holz, da Letztere von der Maserung des Holzes, aber auch von der Art des Schnitts abhängig ist. Sofern das Holz senkrecht zur Maserung geschnitten wird, fällt es stärker aus. Weiterhin bestimmt die Gleichmäßigkeit der Maserung darüber, wie stark das Holz ist. Hierbei gilt wiederum: Je gleichmäßiger das Holz, desto mehr Stärke weist es auf.
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offene und geschlossene Maserung: Die Holzporen bestimmen darüber, ob es sich um ein offenes oder ein geschlossenes Holz handelt. Als offenporig werden Hölzer mit großen Poren bezeichnet. Diese lassen sich mit dem bloßen Auge gut erkennen. Eine geschlossene Maserung wird durch kleine Poren erzeugt, wobei Holz mit einer geschlossenen Maserung auch über eine glattere Oberfläche verfügt.
Wie kann ich an der Maserung die Holzart feststellen?
Jede einzelne Holzart verfügt über ihre eigene, spezielle Maserung. So lässt sich in Kombination mit der sortentypischen Färbung des Holzes die Baumart bestimmen. Harthölzer, zu denen Nuss, Eiche oder Esche gehören, weisen wegen ihres langsameren Wuchses besonders enge und feine Linien im Holz auf. So unterscheiden sie sich von Weichhölzern, zu denen zum Beispiel Kiefer oder Fichte gehören.
Ist die Maserung ein Qualitätsmerkmal von Holz?
Betrachten Sie ein Möbelstück genau, können Sie leicht feststellen, ob es sich dabei um Echtholz-Furnier oder Kunststoff handelt. Sofern sich Elemente der Maserung an verschiedenen Stellen des Möbelstücks wiederholen, haben Sie es mit einer Kunststofffolie zu tun. Die Maserung von echtem Holz ist hingegen so einzigartig, dass es sich an keiner Stelle exakt gleicht. Somit lässt sich sagen, dass die Maserung bei Möbelstücken und anderen Holzprodukten ein Qualitätsmerkmal darstellt.
Welches Holz hat die feinste Maserung?
Die Holzmaserung unterscheidet sich nicht nur je nach Holzart, sondern auch innerhalb einer Art von Baum zu Baum. Eichen und Kiefern haben eine intensive Holzstruktur; Kirschbaum und Birke hingegen sehr feine Maserungen. Fast keine Maserungen weist das Holz von Apfelbaum und Erle auf.
Ob Sie für Ihr Möbelstück eine eher feine oder starke Maserung bevorzugen, hängt von Ihrem persönlichen Geschmack und Ihrem Einrichtungsstil ab.
Charakteristische Maserungen bei verschiedenen Holzarten
Neben Ihrer Farbe und Haptik unterscheiden sich Holzarten auch anhand ihrer Maserung. Um Holzarten künftiger noch besser und schneller bestimmen zu können, zeigen wir Ihnen, was sie im Einzelnen auszeichnet. Dabei gehen wir insbesondere auf die Art der Maserung ein.
Eiche
Die Farbe von Eichenholz variiert von Baum zu Baum und teilweise sogar von Ast zu Ast. Noch stärker lassen sich diese Variationen und Kontraste durch ein natürliches Finish oder Öl hervorheben. Aus dem harten und glatten Eichenholz werden in erster Linie Haushaltsgegenstände, Fußböden und Weinfässer gefertigt. Daneben gibt Eichenholz auch gutes Brennholz ab.
Eichenholz weist im Allgemeinen eine gerade Maserung bei einer ungleichmäßigen Textur auf. Daneben gibt es andere Aspekte, die die Maserung von Eichenholz so einzigartig und schön machen. Hierbei ist auch zwischen den verschiedenen Eichenarten zu unterscheiden:
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Weißeiche: Ihre Wasserbeständigkeit liegt in den Poren, die vollständig mit Tylosen verschlossen sind.
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Roteiche: Sie hat offene Poren und nicht das gleiche Zellwachstum wie die Weißeiche. Das Holz kann manchmal so wirken, als hätte jemand mit dunkler Farbe gepunktete Linien über ein Brett gemalt.
Ein besonderes Merkmal der Eiche sind die entlang der Maserung verlaufenden Holzstrahlen.
Ahorn
Aufgrund seines edlen Erscheinungsbildes wird das Holz des Ahorns oft in der Möbelherstellung verwendet. Es hat eine helle Farbe und wird zu den wertvollsten einheimischen Edelhölzern gezählt. Lediglich 13 Arten der insgesamt 150 Ahornarten wachsen in Europa.
Die verschiedenen Arten unterscheiden sich anhand ihrer Farbe und Holzmaserung. Die hellste Holzart ist der Bergahorn. Allerdings hat dieser den Nachteil, dass er unbehandelt mit der Zeit vergilben kann.
Die Maserung von Ahornholz zeichnet sich durch ihre homogene Struktur mit feinen Poren aus. Unterschiedliche Zeichnungen lassen sich nur bei Ahornholz aus Maserknollen entdecken. Das europäische Ahornholz verfügt über sehr feine Linien in hellbrauner Farbe.
Kiefer
Das Holz der Kiefer ist gelb (weißlich oder rötlich). Für gewöhnlich dunkelt es mit der Zeit nach und weist dann einen rötlich-braunen Farbton auf. Wenn Sie eine solche natürliche Nachfärbung verhindern möchten, sollten Sie das Holz mit Holzschutzmitteln behandeln. Kiefernholz weist eine deutliche Maserung mit mittelbraunen Jahresringen, kleinen Unregelmäßigkeiten und Astlöchern auf, was ein besonders natürliches Erscheinungsbild hervorruft.
Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die feinen Harzkanäle im Kiefernholz mit bloßem Auge erkennen lassen. Frisches Kiefernholz riecht angenehm nach Baumharz und bringt die besondere Atmosphäre des Waldes direkt in Ihre Wohnung.
Kirsche
Kirschholz hat eine relativ geschlossene Maserung, die manchmal eher geradlinig und manchmal auch wellig ausfällt. Holz mit welligen Maserungen wird häufig für Furniere, aber auch für Instrumente verwendet. Kirschbaumholz hat sehr kleine Poren, was ihm eine feine und weiche Textur verleiht.
Nussbaum
Nussbaum gehört zu den Walnussgewächsen. Er kommt in ganz Europa an warmen Orten vor. Doch auch in Amerika, Asien und Nordafrika ist der Nussbaum verbreitet. Ursprünglich stammt er aus Griechenland, Persien und Kleinasien. Nussbaumholz ist in Deutschland ein seltenes Gut geworden und wird deswegen als besonders wertvoll gehandelt. Hier bei uns ist der Nussbaum kein klassischer Waldbaum. Stattdessen wächst er vorrangig in Parks und Gärten.
Birke
Birken haben in der Regel keinen Farbkern, was darin begründet liegt, dass sie zu den Splinthölzern zählen. Dies wirkt sich auch auf die Optik des Holzes aus, welches sehr hell ist und lediglich eine gelblich-weiße bis rötliche Note aufweist. Manche Birkenhölzer sind aber auch vollständig weiß und schimmern dazu seidig.
Auch die Maserung von Birkenholz ist eher hell und schlicht und hat nur wenige Muster. Häufig ist es an vereinzelt auftretenden rot-braunen Flecken erkennbar. Die Hänger-Birke überzeugt durch eine weitere wertvolle Maserung: flammenartige Muster, die entfernt an Eisblumen erinnern und ihr den zusätzlichen Namen Eis- oder Flammbirke eingebracht haben. Diese besondere Birkenart stammt aus Finnland und ihre Zeichnung ist genetisch bedingt. So kann sie auch an nachfolgende Baum-Generationen weitergegeben werden.
Mahagoni
Mahagoniholz ist in verschiedenen Farbabstufungen erhältlich: von rot-braun bis hin zu einem hellen Braun. Je nach Herkunft kann diese Holzart entweder gefleckt, geflammt oder auch schlicht gestreift sein. Mahagoniholz sollte mit einem transparenten Holzschutzmittel behandelt werden, damit es seinen edlen Glanz und die charakteristische rot-braune Farbe behält. Verwenden Sie Mahagoniholz ohne eine solche Behandlung nicht draußen, weil es sonst leicht vergrauen kann.
Buche
Buchenholz ist ein Hartholz mit großer Maserung, welches leicht verfügbar ist und deswegen gern für die Möbelherstellung verwendet wird. Buchenholz trocknet zwar nicht so leicht wie andere Holzarten, lässt sich aber sehr gut biegen und drechseln. Darüber hinaus ist das helle Holz bruch- und druckfest und lässt sich gut verleimen.
Das Holz der Buche wird zum Beispiel zur Herstellung von Stuhlelementen, wie Lehnen und Beinen, verwendet, da es sich unter Dampf so leicht biegen lässt.
Hervorzuheben ist auch die Farbe von Buchenholz: cremefarben und blass, mit möglichen Variationen von weißlich bis hin zu braun. Im Laufe der Zeit kann Buchenholz einen rötlichen Farbton annehmen, wobei der weiße Buchenkern jedoch nicht verschwindet.
Die Holzmaserung der Buche ist besonders fein, gerade und gleichmäßig, kann aber auch manchmal verzahnt sein. Die Jahresringe sind nur schwach erkennbar. Vergleicht man europäisches mit amerikanischem Buchenholz, lässt sich feststellen, dass das zuerst genannte eine feinere Struktur aufweist.
Fazit:
Holz eignet sich hervorragend zur Wohnraumgestaltung, da es für eine natürliche Komponente sorgt. Weiterhin ist es in vielen verschiedenen Arten und Ausführungen erhältlich, wobei die Holzmaserung eine große Rolle spielt. Während manche Hölzer eher fein und unauffällig gemasert sind, weisen andere eine starke Maserung auf, die teilweise durch Astlöcher unterbrochen wird.
Je nach Art des Baumes lassen sich daraus verschiedene Möbelstücke herstellen, wie zum Beispiel Tische, Schränke und Bettgestelle. Achten Sie darauf, in einem Zimmer nicht zu viele verschiedene Holzarten miteinander zu kombinieren, um ein einheitliches Gesamtbild zu schaffen.