Unbehandeltes Holz ölen
Holz ist ein vielseitiger und beliebter Werkstoff, der in zahlreichen Bereichen zum Einsatz kommt. Es wird oft für Möbel, Fußböden, Treppen und natürlich auch Tischplatten verwendet. Bei unbehandeltem Holz besteht jedoch die Gefahr von Verschmutzung und Abnutzung, wodurch die natürliche Schönheit des Materials beeinträchtigt werden kann. Eine Möglichkeit, das Holz zu schützen und gleichzeitig seine Optik zu verbessern, besteht darin, es zu ölen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie die vielfältigen Vorteile von Holzölen und welche Holzöle für die optimale Pflege von unbehandeltem Holz infrage kommen. Darüber hinaus erklären wir, wie Sie unbehandeltes Holz richtig ölen.
Die Vorteile von Holzölen
Das Ölen von Holzmöbeln bietet eine Reihe von Vorteilen, die dafür sorgen, dass Sie Ihre Möbelstücke aus unbehandeltem Holz lange Zeit genießen können.
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Leichte Verarbeitung: Im Vergleich zu einigen anderen Oberflächenbehandlungen, wie beispielsweise dem Lackieren, ermöglicht das Ölen von Holz die einfache Holztisch-Pflege. Es erfordert keine speziellen Kenntnisse oder professionelle Ausrüstung. Das Auftragen von Holzöl kann mit einem Pinsel, einem Tuch oder sogar einem Schwamm erfolgen, je nach persönlicher Präferenz. Zudem trocknet das Holzöl in der Regel schnell, sodass Sie das behandelte Holz schnell wieder verwenden können. Die einfache und unkomplizierte Verarbeitung des Holzöls macht es zu einer beliebten Wahl für Heimwerker und Holzliebhaber, die ihre Möbel oder Tischplatten selbst behandeln möchten.
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Schutz vor Verschmutzung und Abnutzung: Durch das Ölen der Tischplatte wird eine Schutzschicht gebildet, die das Holz vor Flecken, Kratzern und anderen Beschädigungen bewahrt. Holzöle dringen tief in die Holzporen ein und bilden eine Barriere gegen Feuchtigkeit, Schmutz und sogar UV-Strahlen, was zu einer längeren Lebensdauer des Holzes führt. Außerdem verhindert das Ölen die Bildung von Rissen, wodurch das Holz deutlich widerstandsfähiger wird.
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Betonung der natürlichen Schönheit des Holzes: Holz besitzt von Natur aus eine einzigartige und warme Optik – nicht zuletzt durch die einzigartige, natürliche Holzmaserung. Durch das Auftragen von Holzöl wird diese Schönheit verstärkt und die Maserung sowie die Farbtiefe des Holzes betont. Das Holz erhält einen natürlichen Glanz und eine angenehme Haptik.
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Pflegeleicht und einfach zu reparieren: Eine geölte Oberfläche ist im Vergleich zu anderen Oberflächenbehandlungen wie Lackierung oder Versiegelung besonders leicht zu pflegen. So können Flecken einfach mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Sollte das Holz im Laufe der Zeit kleine Kratzer oder Abnutzungserscheinungen aufweisen, kann das Öl lokal auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um sie wieder aufzufrischen. Dadurch wird vermieden, dass das gesamte Holzstück abgeschliffen und erneut lackiert werden muss, wie es bei lackierten Oberflächen oft der Fall ist. Das Ausbessern geölten Holzes ist in der Regel ein einfacherer und kostengünstigerer Prozess, der die Lebensdauer des Möbelstücks oder der Tischplatte deutlich verlängern kann.
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Atmungsaktivität des Holzes bleibt erhalten: Im Gegensatz zu Versiegelungen oder Lacken bildet das Holzöl keine undurchlässige Schicht auf der Oberfläche, sondern dringt in das Holz ein und lässt es weiterhin "atmen". Das bedeutet, dass das Holz Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann, was seine natürlichen Eigenschaften bewahrt.
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Verschiedene Holzöle
Für Holzmöbel kommen zahlreiche Holzoberflächen infrage. Sowohl furniertes Holz als auch lackiertes Holz sind aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit besonders beliebt. Allerdings setzen viele Holzliebhaber aufgrund der einzigartigen Optik auf naturbelassenes und unbehandeltes Holz.
Für die optimale Pflege von unbehandeltem Holz eignen sich verschiedene Arten von Holzölen – vom klassischen Leinöl über Hartwachsöl bis hin zu speziellen, pigmentierten Ölen.
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Leinöl: Leinöl ist ein natürlicher Klassiker und wird oft für die Holzpflege verwendet. Es dringt tief in die Holzoberfläche ein und härtet aus, um eine schützende Oberfläche zu bilden. Leinöl betont die natürliche Maserung des Holzes und verleiht ihm einen warmen Glanz.
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Hartwachsöl: Hartwachsöl vereint die Vorteile von Öl und Wachs. Es dringt tief in das Holz ein und bildet eine widerstandsfähige, wasserabweisende Schicht. Aufgrund seiner besonders strapazierfähigen Eigenschaften eignet sich Hartwachsöl daher gut für stark beanspruchte Oberflächen.
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Teaköl: Bei Teaköl handelt es sich um ein pigmentiertes Holzöl, welches unbehandeltem Holz eine tiefe Farbe verleihen kann. Es wird oft für Gartenmöbel verwendet, da es eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung bietet. Zudem schützt Teaköl das Holz vor Vergrauung und verleiht ihm eine besonders edle Optik.
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Douglasien-Öl: Douglasien-Öl ist ein ebenfalls wirksames Holzöl, das speziell für die Behandlung von Douglasienholz entwickelt wurde. Es dringt tief in das Holz ein und bietet einen effektiven Schutz vor Feuchtigkeit, Schimmel und UV-Strahlen. Das Öl betont die natürliche Farbe und Maserung des Holzes und eignet sich sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich.
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Lärchen-Öl: Ein weiteres Holzöl, das häufig zur Holzpflege verwendet wird, ist Lärchen-Öl. Das Öl wurde speziell entwickelt, um die Eigenschaften von Lärchenholz optimal zu schützen und zu betonen. So dringt es tief in die Poren des Holzes ein und bildet eine schützende Schicht, die vor Feuchtigkeit, Schimmelbildung und Sonneneinstrahlung schützt. Es verstärkt zudem die natürliche Farbe und Maserung des Lärchenholzes und verleiht ihm einen warmen Glanz.
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Tungöl: Tungöl ist eine ebenso beliebte Wahl für die Behandlung von Holzoberflächen. Es wird aus den Samen des Tungbaums gewonnen und zeichnet sich durch seine hohe Haltbarkeit und Wasserbeständigkeit aus. Tungöl dringt tief in das Holz ein und bildet eine schützende Barriere, die das Holz vor Feuchtigkeit, Verschmutzung und Sonne schützt. Es verleiht dem Holz zudem einen natürlichen Glanz und betont die Maserung und die Farbtiefe. Tungöl ist dabei besonders langlebig und strapazierfähig, wodurch es sich ideal für stark beanspruchte Oberflächen wie Tischplatten eignet.
Holz ölen – so geht es
Das Ölen von unterschiedlichen Holzarten ist ein relativ einfacher Prozess, der jedoch sorgfältige Vorbereitung und Durchführung erfordert. Wenn Sie jedoch folgende Schritte beim Ölen Ihrer Holzmöbel beachten, wird die Pflege kinderleicht.
Untergrund vorbereiten
Bevor Sie mit dem Ölen beginnen, ist es wichtig, den Untergrund richtig vorzubereiten. Stellen Sie sicher, dass das Holz trocken und frei von Staub, Schmutz und Co. ist. Wenn nötig, schleifen Sie die Oberfläche des Holzes leicht ab, um eventuelle Unebenheiten oder Beschädigungen zu beseitigen. Hierfür verwenden Sie am besten ein Schleifpapier mit einer Körnung zwischen 180 und 220 und arbeiten stets in Richtung der Holzmaserung, um die Holzoberfläche nicht zu beschädigen. Ein glatter und gleichmäßiger Untergrund gewährleistet ein gleichmäßiges Auftragen des Holzöls.
Das Holzöl auftragen
Es gibt verschiedene Methoden, um Holzöl aufzutragen. Die richtige Methode hängt maßgeblich von der Holzart und Ihren persönlichen Vorlieben ab. So können Sie das Holzöl mit einem Pinsel, einem Baumwolltuch oder sogar mit einem Schwamm auftragen. Beginnen Sie mit dem Auftragen des Holzöls in Richtung der Maserung, um sicherzustellen, dass es gut in das Holz eindringt. Achten Sie zudem darauf, das Holzöl gleichmäßig zu verteilen und Überschüsse abzuwischen, um eine Überlackierung zu vermeiden.
Anschließend lassen Sie das aufgetragene Holzöl für eine gewisse Zeit einwirken – je nach den Anweisungen des Herstellers. Dadurch hat das Öl genügend Zeit, um in das Holz einzudringen und seine schützende Wirkung zu entfalten. Nach der Einwirkzeit sollten Sie überschüssiges Öl mit einem sauberen Baumwolltuch abwischen. Dadurch wird sichergestellt, dass keine klebrige Oberfläche zurückbleibt und das Holz eine gleichmäßige, matte und seidige Optik erhält.
Nach dem Auftragen des Holzöls ist es wichtig, dem Holz ausreichend Zeit zum Trocknen zu geben. Die genaue Trocknungszeit variiert je nach Art des verwendeten Holzöls, der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit. Lesen Sie die Anweisungen des Herstellers, um die empfohlene Trocknungszeit zu erfahren. Bis zum Ende der Trocknungszeit sollten Sie es vermeiden, Gegenstände auf die behandelte Oberfläche zu stellen, um Abdrücke zu vermeiden. Wiederholen Sie die Vorgänge, bis die Holzoberfläche den von Ihnen gewünschten Glanz erhält.
FAQ
Wie behandelt man unbehandeltes Holz?
Unbehandeltes Holz kann mit verschiedenen Mitteln behandelt werden. Besonders gut eignen sich jedoch Holzöle für die Behandlung einer unbehandelten Holzoberfläche. Das Ölen von Holz schützt dieses vor Rissbildung und Schmutz.
Kann man Holz mit jedem Öl behandeln?
Nein, Holz sollte lediglich mit speziellen Pflegeölen behandelt werden. Herkömmliche Speiseöle wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl eignen sich nicht für die Behandlung, da diese aufgrund der Eiweißbestandteile ranzig werden können.
Was ist besser – Holzlasur oder Öl?
Ob eine Holzlasur oder ein Holzöl besser geeignet ist, hängt maßgeblich von dem Gebrauch der Holzmöbel ab. So bietet eine Holzlasur einen deutlich besseren Schutz vor Feuchtigkeit, sodass diese für Gartenmöbel infrage kommt. Ein Holzöl hingegen ist für Holzmöbel im Innenraum geeignet, da es dem Holz seinen alten Glanz verleiht und dieses pflegt.
Was muss man beim Holzölen beachten?
Damit das Öl gut in die Holzoberfläche eindringen kann, sollte diese zunächst sanft mit einem Schleifpapier angeschliffen werden. Außerdem sollten Sie beachten, das Holzöl gleichmäßig einzuarbeiten und ausreichend trocknen zu lassen.
Fazit
Das Ölen von unbehandeltem Holz bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Es schützt das Holz nicht nur vor der Rissbildung, sondern auch vor Feuchtigkeit, Schimmel und UV-Strahlung. Gleichzeitig sorgt das Ölen für einen angenehmen Glanz, wodurch die natürliche Schönheit des Holzes zur Geltung kommt.
Für die richtige Pflege von unbehandelten Holzoberflächen stehen Ihnen verschiedene wirksame Holzöle zur Verfügung, die jeweils unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen. Darüber hinaus ist der richtige Auftrag des Holzöls entscheidend. Nur so kann gewährleistet werden, dass Sie Ihre Holzmöbel lange Zeit genießen können.